Logbuch der Rundreise
Die Delegation fasst ihre Erlebnisse der Rundreise zusammen.
21. Juli, Summersville – New River Gorge (Lansing, West Virginia)
Zum Abschluss der Rundreise wagten die Pfadfinder in Schlauchbooten ein wilder Ritt auf den Wellen des New River Gorge. Dabei blieben die Teilnehmer nicht ständig auf dem Schlauchboot, sondern schwammen gelegentlich auch mal ein Stück auf den ruhigen Abschnitten des Flusses – vorwiegend freiwillig, zum Teil sorgten aber auch Freunde beziehungsweise die Natur für den Abstecher ins Nasse.
Der Aufenthalt im Abenteuerresort, das sich unweit vom Jamboree-Lagerplatz befindet und wo man in Blockhütten übernachtete, steigerte die Vorfreude auf das bevorstehende Weltpfadfinderlager. Morgen wird die Liechtensteiner Delegation mit vielen Eindrücken zum Summit Bechtel Reserve in West Virginia aufbrechen, wo die kommenden Tage über 50 000 Pfadfinder aus aller Welt ihre Zelte aufschlagen werden.
Mit dem Start des Jamborees beenden wir hiermit das Logbuch der Rundreise. Wir werden euch allerdings weiterhin auf dieser Homepage, Facebook und Instagram über unsere Abenteuer auf dem Laufenden halten.
***
20. Juli, Philadelphia – Gettysburg – Summersville
Kurz gefasst war es ein Tag, den die Delegation im Reisebus verbrachte. Von Philadelphia bis Summersville (West Virgina) galt es nämlich stolze 700 Kilometer hinter sich zu bringen.
Die Beine vertrat man sich auf dem Schlachtfeld von Gettysburg, womit die Delegation weiter in die Geschichte der USA eintauchte. Dass die Union dort einen Sieg gegen die Konföderierten errang, markiert einen Wendepunkt im amerikanischen Bürgerkrieg und war mit 51 000 Opfern zugleich die blutigste Auseinandersetzung in Nordamerika gewesen. Bekannt ist die Kleinstadt auch für die Ansprache, die Abraham Lincoln am 19. November 1863, bei der Einweihung des Soldatenfriedhofs, dort gehalten hat. Jene 272 Worte, die der Präsident in knapp zwei Minuten vortrug, gelten als Meisterstück der englischen Sprache. Das Museum vor Ort vermittelte den Teilnehmern einen Eindruck, auf welche Auseinandersetzungen die «Freiheit» der US-Bürger gründet.
Ein atemberaubender Sonnenuntergang, der den Himmel sinngemäss rot einfärbte, kündigte die Einfahrt in den Bundesstaat West Virginia an, wo in wenigen Tagen das 24. World Scout Jamboree stattfinden wird. Bis man die Unterkunft in Summersville erreichte, war bereits die Nacht eingekehrt. Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen waren gut beraten, sich zügig ins Bett zu begeben. Denn morgen werden sie sich wahrlich dem grössten Abenteuer der Vorreise stellen…
***
19. Juli, New York – Philadelphia
Heute hiess es Abschied nehmen vom Big Apple, denn die Delegation siedelte in zwei Bussen zu ihrer zweiten Etappe über. Mit Philadelphia handelte es sich um einen Ort, der für die amerikanische Geschichte eine besondere Bedeutung hat, wie eine Führung durch die Independence Hall den Teilnehmern bewusst machte. 1776 haben die 13 Gründerstaaten dort die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet, welche deren Loslösung von Grossbritannien entsprach und somit den Grundstein für das heutige Selbstverständnis der USA legte. Unter anderem waren der federführende Thomas Jefferson sowie der heimische Benjamin Franklin an dieser Aktion beteiligt. Elf Jahre später wurde an derselben Stelle auch die Verfassung der Vereinigten Staaten verabschiedet, angeführt vom ersten Präsidenten George Washington. Bis dahin waren zahlreiche Debatten zu führen, beispielsweise wie viele Präsidenten es eigentlich geben sollte und ob jedem Staat dieselbe Stimmkraft zusteht, unabhängig von seiner Grösse oder Anzahl Einwohner.
Da es doch eine Herausforderung ist, 84 Personen kulinarisch glücklich zu stellen, hatten die Teilnehmer beim Mittagessen im Reading Terminal Market für einmal die freie Wahl, wobei allerlei Angebote von lokaler bis exotischer Küche zur Verfügung standen. Genauso organisierten sie das Nachmittagsprogramm in kleinen Gruppen selbst. Einige Teilnehmer liessen es sich nicht nehmen, bei den Rocky Steps die berühmte Trainingsmontage des Stallone-Films nachzuspielen, der 1977 mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. Angesichts der drückenden Hitze standen Trinkpausen und «Käpple»-Pflicht an der Tagesordnung.
Am Abend wurde in einer Spielhalle gleich die Geburtstagsparty von zwei Teilnehmern gefeiert, nämlich Delegationsleiter Leopold Luz (24 Jahre) und Sophie Eberle (18 Jahre), die am Jamboree zum International Service Team (IST) gehören wird. Neben einem Buffet konnten sich die Pfadi bei «Space Invaders», Air Hockey und zahlreichen weiteren Angeboten gegenseitig herausfordern. Nach diesem unterhaltsamen Tagesabschluss erreichte die Delegation das Hotel, in dem sie für die Nacht untergebracht waren.
***
18. Juli, New York
Das American Museum of Natural History hat in den vergangenen Jahren vor allem durch den Film «Nachts im Museum» an Beliebtheit gewonnen. Um unangenehmen Überraschungen wie zu Leben erwachten Ausstellungsobjekten zu entgehen, suchte die Liechtensteiner Delegation die Wissenshochburg lieber pünktlich zur Eröffnung auf. Als besonderes Schmankerl gab es im Planetarium eine Vorführung zum Thema dunkler Materie, bei welcher sie der Stimme des bekannten Astrophysikers Neill deGrasse Tyson lauschten.
Nach dem Mittagessen hatten die Teilnehmer die Qual der Wahl, denn begleitet von Leitern durften sie in kleineren Gruppen die nächsten Stunden frei gestalten. Viele führte es wieder in die Nähe von Time Square für eine Shopping Tour, andere suchten weitere Sehenswürdigkeiten auf oder verweilten im Central Park. Die letzte Nacht im Big Apple wurde mit einer Pizza-Party abgerundet. Da man bereits in der Früh gen Philadelphia aufbrechen wird, galt es vor dem Schlafen gehen noch die Tramper zu packen.
***
17. Juli, New York
Der amerikanische Traum, welcher ein besseres Leben als in der Heimat versprach, hat viele in die USA geführt. Ein Eindruck davon, wie sich die Immigranten auf den Schiffen gefühlt haben, erlebte die Liechtensteiner Delegation an ihrem dritten Tag in New York. Das Boot führte sie zu jener Sehenswürdigkeit, welche den Einwanderern ihre Ankunft in der USA ankündigte: die Freiheitsstatue. Weitere Informationen und persönliche Geschichten aus vergangenen Zeiten, in denen New York noch als Sammel- respektive Kontrollstelle für Neuankömmlinge galt, lieferte das Museum auf Ellis Island.
Zurück in Manhattan wurde die Stadt, welche niemals schläft, sowohl per Bus als auch zu Fuss weiter erkundet. Stationen waren unter anderem der Central Park, das Rockefeller Center und Time Square. Allesamt Umgebungen, die einem aus Spielfilmen oder Fernsehserien eigenartig vertraut vorkamen. Nach Tagen der Hitzewelle kam nach dem Abendessen, bei dem es sich laut Tourguide um den besten Hotdog der Stadt handelte, der ersehnte Regen. An der erfrischenden Freude änderte auch folgende Warnmeldung nichts, die auf den Smartphones der Teilnehmer aufblitzte: «NWS: FLASH FLOOD WARNING this area til 10:15pm EDT. Avoid flooded areas.» Für einmal nicht wegen dem Schweiss durchnässt, spazierte die Delegation durch die Pfützen zurück zur Unterkunft.
***
16. Juli, New York
Der zweite Tag in New York startete mit einer Bootstour vorbei an der Manhattan Skyline, der Freiheitsstatue und weiteren Sehenswürdigkeiten.
Anschliessend besuchte unsere Delegation das One World Trade Center, das höchste Gebäude der Stadt, um eine wahrlich einzigartige Aussicht zu geniessen. Der Spaziergang führte über das 9/11-Memorial zu einem Abendessen in China Town. Es folgte eine Subway-Fahrt, ehe der ereignisreiche Tag mit dem Lied «Kein schöner Land in dieser Zeit» im Central Park endete.
***
15. Juli, Vaduz - New York
Im Frühtau (5:45 Uhr) hat sich unsere Delegation im Rheinpark Stadion getroffen, um die Reise nach Amerika anzutreten. Einige Herausforderungen am turbulenten Flughafen Zürich, ein langer Flug und eine zweistündige Zollkontrolle später ist sie sicher in New York gelandet. Nach dieser langen Reise war keinesfalls Erholung angesagt. Stattdessen trotzte man dem Jetlag, indem man ein musikalisches Abendessen und ein imposanter Auftritt der Blue Man Group erlebte. Anliessend gewann die Müdigkeit doch Oberhand und so riefen die Betten der Jugendherberge.
Keine Kommentare.